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Ein Hospiz am Wasserturm – ein Schlag ins Gesicht der Bürger

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Ein Hospiz am Wasserturm –  ein Schlag ins Gesicht der Bürger

Die Stadtverordnetenversammlung hat am 6. Februar mit den Stimmen der CDU, ZMB und des Linksblocks aus SPD, Grüne, FDP, FW und Die Linke den Verkauf einer ca. 3000-4000 qm großen Fläche am Rodgauer Wahrzeichen, dem Wasserturm beschlossen,  gegen die Stimmen der AfD und gegen jegliche Vernunft. Im Anschluss an diesen Verkaufsbeschluss wurde auch gleich noch die Aufstellung eines Bebauungsplans für das Wasserturmareal beschlossen.

Käufer ist die Stiftung des Rotary Clubs Rodgau. Die dort handelnden Personen sind bekannt.

In der zuvor öffentlich geführten Aussprache, die von den Kartellparteien sogar gerne verhindert worden wäre, hat sich die AfD als einzige Partei gegen den Verkaufsbeschluss gestellt und dabei auch die Argumente betroffener Bürger aufgegriffen. Die AfD-Fraktion hat vor allem argumentiert, dass doch der Wasserturm überall als Wahrzeichen der Stadt Rodgau vermarktet würde und die Frage gestellt, wie man denn dazu käme, öffentliches Gelände direkt am historischen Wasserturm zu veräußern?  Ein Gelände, das für Freizeitgestaltung genutzt wurde und wird. Zumal für eine Einrichtung, die vielleicht besser an einem helleren Ort aufgehoben wäre, zum Beispiel an einer Feldrandlage. Gerne auch näher an einer S-Bahnstation, damit zukünftige Hospiz-Besucher diese auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen können.

 „Die AfD begrüßt den Bau eines Hospizes ausdrücklich, aber nicht an dieser Stelle. Das Vorhaben hat einen makabren Beigeschmack, wenn ein Hospiz in unmittelbarer Nachbarschaft zu einem Friedhof gebaut wird,“ so der Fraktionsvorsitzende Dr. Robert Rankl.

 Die Argumente einer betroffenen Bürgerin, die allen Stadtverordneten in einem ausführlichen Schreiben mitgeteilt worden waren und die die Meinung vieler anderer Bürger wiederspiegeln, wurde von den Altparteien vom Tisch gewischt und anhand eines einzelnen tatsächlich etwas unpassenden Themas  in Gänze als „uninformiert“ und dergleichen abgetan. Mit keinem Wort wurde irgendein Gegenargument sachlich aufgegriffen und dazu Stellung genommen.

Die Stadt behauptet, Feste würden auch in Zukunft am Wasserturm stattfinden können. Wer soll das glauben? Passen Festlärm, erfreulicher Kinderlärm und lauter Trubel zum Ruhebedürfnis von Todkranken auf ihrem allerletzten Weg? Können Festbesucher überhaupt gelassen sich an Feierlichkeiten erfreuen, wenn sie doch annehmen müssen, dass sterbenskranke Menschen nebenan auf den Tod warten?  

Dass es in der flächengroßen Stadt Rodgau keine andere Möglichkeit geben soll für einen anderen, besser geeigneten und akzeptableren Standort für ein Hospiz, eine solche Haltung ist unglaubwürdig. Hier hat sich ein Grüppchen von Leuten zur Durchsetzung ihres so selbstlos erscheinenden Vorhabens einfach nur einen schlanken Fuß gemacht. Und die Stadt nimmt bewusst die Zerstörung traditioneller kultureller Veranstaltungen in Kauf.